Semantic Web & Compliance
Der Begriff "Semantic Web" stammt von Tim Berners-Lee, dem Erfinder des World Wild Web. Seine Idee war ein Datennetzwerk "web of data", welches maschinell interpretierbar ist, eine Zielsetzung, die auch in Compliance von grosser Bedeutung ist. Dieses Ziel soll mit dem sogenannten Resource Description Framework (RDF) erreicht werden. RDF erlaubt automatisierte Schlussfolgerungen (inferencing), was ebenfalls für Compliance Zwecke wünschbar ist.
Resource Description Framework (RDF)
Das Resource Description Framework (RDF) dient der Formulierung logischer Aussagen über beliebige Dinge (Ressourcen). Ein RDF-Modell besteht aus Aussagen mit Subjekt, Prädikat und Objekt. Praktisch kann man sich eine Aussage als Tripel vorstellen bestehend aus einer Identifikation einer Entität oder eines Objekts, aus einer Bezeichnung einer Eigenschaft (Attributname) und der Eigenschaft selbst (Attributwert). Wichtig für Schlussfolgerungen sind Subklassen. Juristinnen und Juristen kennen in der Regel den Syllogismus mit Sokrates und den Griechen. Das Pendant ist alle Menschen sind sterblich, die Griechen sind eine Teilmenge (Subklasse) der Menschen. Ergo ist Sokrates als Grieche auch sterblich. Im Bereich LegalTech wird versucht, solche automatische Schlussfolgerungen nutzbar zu machen, wovon auch Compliance profitieren würde.